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03.01.2018
Staatssekretär Bernd Sibler, MdL: „Freistaat sieht TH Deggendorf für Projekt 'Dein Haus 4.0' vor“
Hochschule hat Projektantrag eingereicht – Osterhofen als Standortschwerpunkt vorgesehen
Deggendorf/München - Der Freistaat Bayern sieht die Technische Hochschule Deggendorf (THD) als Projektträger für das Projekt 'Vorbildliches Wohnumfeld für Pflegebedürftige: Dein Haus 4.0' vor. Das Projekt beinhaltet die Schaffung von Musterwohneinrichtungen mit intelligenter technischer Ausstattung und Nachrüstungen, damit sich Bürgerinnen und Bürger im Falle einer Pflegebedürftigkeit vorab mit neuen technischen Hilfestellungen auseinandersetzen können. Mit der neuen Technik soll ihnen möglichst langes Wohnen in den eigenen vier Wänden ermöglicht werden. Die TH Deggendorf unter Projektleiter Prof. Horst Kunhardt hat vor kurzem ihren finalen Projektantrag für die Errichtung dieser Mustereinrichtungen in den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege eingereicht.
„Ich freue mich sehr, dass die TH Deggendorf mit vier Standorten durch das Gesundheits- und Pflegeministerium als Projektträger vorgesehen worden ist. Vorbehaltlich der abschließenden Prüfung des Projektantrags durch das Ministerium und der Zustimmung des Bayerischen Landtags zum Nachtragshaushalt 2018 kann das Projekt voraussichtlich im Frühjahr 2018 starten“, informiert Staatssekretär Bernd Sibler.
Das Projekt soll an vier Standorten realisiert werden, ein Standortschwerpunkt ist Osterhofen: Dort wird die Firma Wolf einen Show-Room errichten und eine Bestandswohnung zur Veranschaulichung umbauen. Die erste Bürgermeisterin der Stadt Osterhofen Liane Sedlmeier besprach dazu am Donnerstag die weiteren Schritte zusammen mit dem Projektleiter der TH Deggendorf Prof. Horst Kunhardt und Staatssekretär Bernd Sibler. „Die Stadt bemüht sich seit längerer Zeit um eine Zusammenarbeit mit der Hochschule Deggendorf. So ist es erfreulich, dass mit diesem neuen Forschungsprojekt Weichen für eine nachhaltige Zukunft in Osterhofen gestellt werden. Gerade hier sehe ich eine Möglichkeit den Mittelstand in Osterhofen mit all seinen Handwerksbetrieben zu stärken, wenn denn die Forschungsergebnisse in die Tat umgesetzt werden. Die Tür in die Zukunft ist somit ein Stück geöffnet“, so Bürgermeisterin Liane Sedlmeier.
Weitere Standorte sind die Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften der TH Deggendorf, an welcher Daten gebündelt werden und untersucht wird, inwiefern Alarmierungs- und Rettungsketten optimiert werden können, der Technologiecampus Freyung wird die technologische Wartung übernehmen und der Technologiecampus Cham wird untersuchen, inwiefern Pflegeheime technisch ausgerüstet werden können.
„Für die Technische Hochschule Deggendorf und die neue Fakultät Angewandte Gesundheitswissenschaften ist dieses anwendungsorientierte Projekt eine ideale Kombination aus den Erfahrungen im Bereich der Pflegewissenschaft und der Digitalisierung im Gesundheitswesen, die nun auch Einzug in die Wohnungen halten soll“, erklärt der Projektleiter an der TH Deggendorf Prof. Kunhardt. „Das Besondere am Projekt ist, dass viele renommierte und erfahrene Partner und Institutionen beratend mitwirken und ihre Expertise zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel der Bezirk Niederbayern, das Bayerische Rote Kreuz, der MDK Bayern, die AOK Deggendorf, der Landkreis Cham und die Firma Wolf mit dem Bauherrenzentrum“, so Prof. Kunhardt.
„Das Projekt 'Vorbildliches Wohnumfeld für Pflegebedürftige: Dein Haus 4.0' will Bürgerinnen und Bürgern ganz konkret vor Ort technische Unterstützungssysteme darstellen. Gerade weil die Menschen bei diesen Neuerungen mitgenommen werden müssen, ist es so wichtig, sie auch anschaulich und erlebbar zu machen. Das wird bald in Osterhofen möglich sein“ betont Staatssekretär Bernd Sibler. „Neben dem Ausprobieren der technischen Lösungen sind dabei auch Beratungsangebote für pflegende Angehörige vorgesehen“, ergänzt Projektleiter Prof. Kunhardt.
Das Projekt 'Vorbildliches Wohnumfeld für Pflegebedürftige: Dein Haus 4.0' ist Teil des Masterplans Bayern Digital II, welcher milliardenschwere Investitionen im Umfang von 3 Milliarden Euro in den Bereichen Bildung, Sicherheit, Mobilität, Verbraucherschutz, Klimawandel sowie Gesundheit und Pflege vorsieht. Für den Bereich Gesundheit und Pflege sind 5,1 Millionen Euro und Verpflichtungsermächtigungen von 79,8 Millionen Euro veranschlagt. Ziel von Staatsministerin Melanie Huml ist es, Spitzenmedizin und Spitzentechnologie zum Wohle der Menschen voranzubringen. Insgesamt belaufen sich die beiden Digitalisierungsprogramme der Staatsregierung Bayern Digital I und Bayern Digital II für die Jahre 2015 bis 2022 auf 5,5 Milliarden Euro.