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„Zum Abschied eine Rede im Plenum zu halten, angemessen Adieu zu sagen und mich bei langjährigen Weggefährten zu bedanken, das war mir nach fast 24 Jahren Ausübung des Mandats ein großes Anliegen“, sagt Bernd Sibler, der gestern sein Mandat im Bayerischen Landtag zurückgegeben hat. Sibler dankte der erkrankten und entschuldigten Landtagspräsidentin Ilse Aigner und dem Ältestenrat für die ungewöhnliche Gelegenheit.
In seiner Ansprache vor dem Plenum verwies er darauf, dass er kurz nach seinem Einzug in den Landtag als jüngster Abgeordneter des Hohen Hauses eine Rede zur Schulpolitik habe halten dürfen. Die Bildungspolitik sei ihm in all der Zeit zur Leidenschaft geworden. Ob als Mitglied des Bildung- oder Wissenschaftsausschusses, dem er auch vorstand, als Minister für den Bereich Wissenschaft und Kunst oder als Berichterstatter im Petitionsausschuss zum entsprechenden Einzelplan, Bildungs- und Wissenschaftspolitik habe er in all ihren Facetten durchlebt und erlebt. Sibler nutzte die Gelegenheit einen Appell an die anwesenden Abgeordneten zu richten: sie sollten Bildungspolitik weiterhin als das Kernelement der Bundesländer erachten und beim Föderalismus mehr Selbstbewusstsein wagen.
Ein zweiter Gedanke war ihm ebenso wichtig: die niedrige Wahlbeteiligung, wie sie auch bei der Landratswahl in Deggendorf spürbar gewesen sei. Sibler bat die Abgeordneten im Landtag weiterhin für das Wählen zu werben. Wesentlich sei die Art der Auseinandersetzung im Parlament. Die Menschen spürten sehr deutlich, ob um Themen inhaltlich gerungen und authentisch agiert oder eben nur taktiert werde. Die Menschen wollten in ihren Problemen ernst genommen werden und dass die Politik in Lösungen denke, Probleme angehe und nicht neue Probleme schaffe. Sibler bedankte sich bei allen Kolleginnen und Kollegen für das gute Miteinander und die Kameradschaft. Seine Landtagsrede beendete er mit den Worten nach Franz Josef Strauß: „Dankbar rückwärts, mutig vorwärts und gläubig aufwärts“.
„Besonders wichtig war es mir, mich im Anschluss bei meinen niederbayerischen Fraktionskolleginnen und -kollegen gebührend mit einem gemeinsamen Mittagessen zu verabschieden. Wir haben lange und gut zusammengearbeitet und uns in der Niederbayernrunde, der ich vorstehen durfte, immer eng miteinander ausgetauscht“, betont Sibler. Um 13.30 gab Sibler schließlich bei Vizepräsident Karl Freller sein Mandat zurück.