Aktuelles

02.11.2015
Bildungspolitischer Gesprächsabend zum Thema: „Masterstudiengang Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management“
Studienganggespräch mit Staatssekretär Bernd Sibler, MdL
Am Freitag, den 30. November 2015 fand der bildungspolitische Gesprächsabend des Arbeitskreises Schule, Bildung und Sport (AKS) der CSU Niederbayern zum Thema „Masterstudiengang Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management“ im Departement für Katholische Theologie an der Universität Passau statt. Der AKS-Bezirksvorsitzender und Staatssekretär Bernd Sibler, MdL (6. von rechts) aus Plattling, informierte sich im Rahmen der Veranstaltung über den Studiengang, den Msgr. Prof. Dr. Dr. Peter Fonk (4. von rechts) mit seinem Lehrstuhlteam vorstellte. Mitinitiiert wurde der Gesprächsabend durch AKS-Bezirksschriftführer Roland Kufner (2. von links), der selbst als Lehrer berufsbegleitend den Studiengang studiert.
Staatssekretär Bernd Sibler, MdL (6. von links), fand das Gespräch mit den Verantwortlichen und Studierenden des Masterstudiengangs Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management
Passau - Zu Beginn des Gesprächsabends führte Msgr. Prof. Dr. Dr. Peter Fonk, Inhaber des Lehrstuhls für Theologische Ethik und Leiter des Masterstudiengangs Caritaswissenschaft und werteorientiertes Management“ in die Thematik ein. Caritaswissenschaften kann man in Deutschland nur zweimal studieren, und zwar in Freiburg und in Passau – und in Passau zusätzlich in Form des werteorientierten Managements. 1998 wurde der Studiengang damals noch als Diplom-Ergänzungsstudiengang von Prof. Dr. Isidor Baumgartner eingeführt. Im Zuge des Bologna-Prozesses wurde der Studiengang ab 2008 auf „Master of Arts“ (M.A.) umgestellt. Seit 2011 ist Prof. Fonk Studiengangsleiter. Von den Studierenden gibt es vier Hauptgruppen: Berufstätige in Wohlfahrtsverbänden (wie Caritas, Diakonie, Malteser etc.) und Verwaltung, Bachelor-Absolventen oder Absolventen eines anderen Studiengangs (z. B. Lehramt, Theologie, Jura, Medizin usw.), Priester und Ordensleute für die Caritasarbeit und auch Senioren über 60 Jahren. Es handelt sich dabei um einen nicht konsekutiven Master-Aufbaustudiengang. Ca. 30 Prozent der Studierenden ist aus anderen Konfessionen, d.h. der Studiengang ist ökumenisch. Ebenfalls können FH-Absolventen studieren. In vier bis sechs Semestern ist der Studiengang auch berufsbegleitend möglich. Mit über 100 immatrikulierten Studierenden ist Caritaswissenschaft derzeit ein großer Masterstudiengang an der Philosophischen Fakultät. Spätere Berufsmöglichkeiten erstrecken sich von qualifizierten Tätigkeiten in Non-Profit-Organisationen, Wirtschaftsunternehmen, Verwaltung, (Erwachsenen-)Bildung, Beratung und Coaching.
Daneben ist Prof. Fonk auch zuständig für die universitäre Ausbildung der Religionslehrkräfte im Bereich der Theologischen Ethik.

Im Anschluss daran erläuterte die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dipl.-Psychologin Zsofia Schnelbach, M.A. (6. von links), die Module und Studiengangsinhalte in Kooperation mit Msgr. Prof. Dr. Dr. Peter Fonk und dem neunen Geschäftsführer des Instituts für angewandte Ethik in Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung (ethikWAW) Dipl.-Kaufmann Paul Grünzinger (3. von rechts). Wichtige Inhalte sind dabei Caritas theologisch denken, Moraltheologie und christliche Soziallehre/-ethik, Personalführung, Management, Organisationsentwicklung, Gesprächsführung, Praxis reflektieren und empirische caritaswissenschaftliche Forschung.

Danach stand der Austausch mit den Masterstudierenden, die sich kurz und ihre Motivation für das Studium vorstellten. Bernd Sibler konnte sich dabei mit Studierenden unterhalten, die aus vielen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Arbeitsfeldern als auch Ländern kommen und nun gemeinsam Caritaswissenschaft an der Universität Passau studieren.

Der Studiendekan der Philosophischen Fakultät und Departementsprecher Prof. Dr. Hans Mendl (2. von rechts), Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, berichtete davon, dass seit 2007 bzw. ab 2009 die Katholisch-Theologische Fakultät zu einem Departement für Katholische Theologie umgewandelt wurde, das nun vor allem auf zwei bedeutenden fachspezifischen Säulen steht: der Religionslehrerausbildung und der Caritaswissenschaften.

Der Vizepräsident der Universität Passau Prof. Dr. Harry Haupt (5. von rechts), Inhaber des Lehrstuhls für Statistik an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, sieht ebenfalls in den Caritaswissenschaften einen wichtigen Baustein für die Universität und die Philosophische Fakultät. Wichtig sei ihm auch die Vernetzung sowie die ethische Reflexion im Bereich der Wirtschaft und des Managements.

In seinem Abschlussresümee betonte Staatssekretär Bernd Sibler, dass gerade in diesem nicht konsekutiven Studiengang das lebenslange Lernen einen hohen Stellenwert erhält. Dies sei nun durch eine sinnvolle Umsetzung des Bologna-Prozesses in diesem Fall möglich geworden. Zudem werden Weiterbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte und andere Berufsgruppen im Umgang mit Menschen geschaffen. Mit der Aufnahme von FH-Absolventen sieht Sibler einen weiteren Ausbau der Durchlässigkeit im Bildungsbereich. Sibler erachtet hier ebenfalls Chancen in den Bereichen Polyvalenz und Interdisziplinarität. Insgesamt solle sich der Studiengang gerade auch durch aktuelle Gegebenheiten wie dem demographischen Wandel u. a. zu einem Profilelement der Universität Passau entwickeln und somit auch zukünftig zur Profilbildung der Universität Passau beitragen.

In vertiefenden persönlichen Gesprächen rund um das Studium der Caritaswissenschaften klang der informative Abend aus.