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11.03.2018 | Julia Graf, StMBW
„Konsequente Weiterentwicklung des Gymnasiums auf Höhe der Zeit – weiterhin direkter und sehr anspruchsvoller Weg zum Abitur“
Bildungsminister Dr. Spaenle bei Mitgliederversammlung der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e. V. (LEV)
 
Deggendorf/München -  „Das Gymnasium bietet im differenzierten und durchlässigen bayerischen Schulsystem den direkten und einen sehr anspruchsvollen Weg zum Abitur. Dieser setzt Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft voraus. Und diesem Anspruch werden wir auch in Zukunft gerecht. Konsequent und auf Höhe der Zeit entwickeln wir das Gymnasium weiter. Wir geben im neunjährigen Gymnasium unseren Schülerinnen und Schülern mehr Lernzeit für einen vertieften Kompetenzerwerb z. B. in den Kernfächern und der politischen Bildung. Wir forcieren die digitale Bildung“, betonte Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle bei der 68. Mitgliederversammlung der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Bayern e. V. (LEV). Sie steht unter dem Motto „Gymnasium 9.0“ und findet am 10. und 11. März 2018 am Comenius-Gymnasium Deggendorf statt. Der Minister hob hervor: „Die Zusammenarbeit mit der LEV hat sich als konstruktiv und gewinnbringend bewährt. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen fruchtbaren Dialog auch in Zukunft fortsetzen werden.“ Staatssekretär Bernd Sibler, der die Mitgliederversammlung gemeinsam mit Minister Spaenle besuchte, betonte: „Ein zukunftsfähiges Gymnasium braucht ein solides Fundament. Bei der Weiterentwicklung setzen wir auf bewährte Grundstrukturen und haben zugleich pädagogische Erfordernisse unserer Gesellschaft fest im Blick. Die LEV ist in diesem Entwicklungsprozess ein bedeutsamer Gesprächspartner.“
 
Megathema Digitalisierung
Mit Blick auf das Motto der Veranstaltung ging Minister Spaenle in seiner Ansprache auf die Herausforderung der Digitalisierung ein und konkretisierte die Auswirkungen für die Schule: „Digitales Lernen und digitale Kompetenzen werden im Rahmen eines langfristigen und mehrstufigen Konzepts nachhaltig im Schulalltag verankert. Der Masterplan Bayern Digital II baut auf mehrere Säulen: Wir stärken im neuen Gymnasium den Informatikunterricht als eigenständiges Pflichtfach in allen Ausbildungsrichtungen und verankern Medienbildung als fächerübergreifendes Bildungsziel noch stärker im neuen LehrplanPLUS.“ Er fügte hinzu: „Die Kommunen unterstützen wir bei der Einführung des digitalen Klassenzimmers. Gemeinsam wollen wir es unseren Kinder und Jugendlichen ermöglichen, sich zu kompetenten und verantwortungsvollen Nutzern in einer zunehmend digitalen Welt zu entwickeln und diese aktiv mitzugestalten.“
 
Das neue Gymnasium: Mehr Qualität, mehr Lernzeit, mehr Individualität Das neue Gymnasium mit neunjähriger Lernzeit bietet dafür hervorragende Möglichkeiten. Für Minister Spaenle ist es von großer Bedeutung, im Zuge der Weiterentwicklung am „unabänderlichen Markenkern“ festzuhalten: „Die zusätzlich gewonnene Zeit wollen wir nutzen, um die Qualität des Gymnasiums noch weiter zu verbessern. Mehr Zeit ermöglicht einen vertieften Kompetenzerwerb.“ In enger Abstimmung mit den gymnasialen Verbänden – und damit auch der LEV – bereite man die Einführung des neuen Gymnasiums sorgfältig vor.
Ein weiteres zentrales Thema, das für das Gymnasium in Gegenwart und Zukunft relevant ist, stellt für den Bildungsminister die Förderung einer zunehmend heterogenen Schülerschaft dar. Die Möglichkeit, die Lernzeit individuell und pädagogisch begleitet auf acht Schuljahre verkürzen zu können, aber auch Intensivierungsstunden oder die Schaffung von Kompetenzzentren für Begabtenförderung in jedem Bezirk stellen wichtige Instrumente zur Förderung von Schülerinnen und Schülern mit unterschiedlichen Interessen und Bedürfnissen dar.
 
Mehr Chancengerechtigkeit durch länderübergreifende Vergleichbarkeit Eine große länderübergreifende Aufgabe sei es, mehr Vergleichbarkeit in den Abiturprüfungen zu schaffen: „Dank des föderalen Bildungssystems können wir in unserer Bildungspolitik länderspezifische Besonderheiten berücksichtigen. Außerdem können die einzelnen Länder voneinander lernen, wenn es darum geht, die Qualität des Gymnasiums und ein hohes Niveau des Abiturs zu sichern. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, noch mehr Chancengerechtigkeit für Abiturientinnen und Abiturienten zu schaffen.“ Ein gemeinsamer Aufgabenpool bringe die Länder diesem Ziel ein entscheidendes Stück näher.