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01.06.2017 | Hans Nöbauer
„TZE plus LfL ein Riesen-Schritt für Ruhstorf“
Staatssekretär Sibler: „Kompetenz-Stätten bündeln Forschung, Wissenschaft und Praxis“ – Batterie-Speicher: Universität Pilsen weiterer Projekt-Partner
 
Die kontinuierliche Leistungssteigerung innovativer Speicher-Batterien bildet den Forschungs-Schwerpunkt des gemeinsamen „Fstore-Projekts“ von TZE-Ruhstorf, FHOÖ-Wels sowie UW-Pilsen. Von links Prof. Dr. Karl-Heinz Pettinger, Saskia Klintworth, Staatssekr
 „Energie- plus Agrar-Hightech in Perfektion: Mit dem bereits florierenden Kompetenz-Zentrum für klimafreundliche Premium-Batteriespeicher sowie zur geplanten Landwirtschafts-Digitalisierung und –Ökologisierung vereint der Arbeitsplatz gebeutelte Markt Ruhstorf landesweit exemplarisch Forschung, Wissenschaft und Praxis zukunftsträchtiger Technologien“.
   „Dem Siemens-Tiefschlag folgt durch zielgerichtetes Handeln der Bayerischen Staatsregierung ein strukturelles Entwicklungs-Hoch“, verlieh „Wissenschafts“-Staatssekretär Bernd Sibler (Kultusministerium) im Technologie-Zentrum Energie (TZE) der Hochschule Landshut (HLW) für angewandte Wissenschaften auf deren Ruhstorfer Standort seiner „vollen Überzeugung“ Ausdruck. „Explizit“ einbezogen wurde von Staatssekretär Sibler dabei das erst kürzlich „offiziell beschlossene bundesweite Leuchtturm-Projekt der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft“ (LfL) mit insgesamt 200 Behördenstellen für die „agrar- und umweltspezifischen Herausforderungen von morgen“.
   „Wenngleich bei Zuschuss-Anträgen oft recht bürokratisch: Das Ruhstorfer TZE-Beispiel mit EU-Fördermitteln in Millionen-Höhe beweist auf technisch-wissenschaftlicher Basis ein exzellent funktionierendes Europa“, verwies Sibler „speziell EU-Kritiker auf Positiv-Beispiele direkt vor Ort“. In der „Forschungs-Sprache Englisch“ deklarierte der „Wissenschafts“-Staatsekretär den „Dreier-Pakt“ mit der Fachhochschule Oberösterreich für angewandte Wissenschaften (FHOÖ/Standort Wels) sowie neuerdings der Universität Westböhmen für neue Technologien (UWP) im tschechischen Pilsen buchstäblich als „Big point (frei übersetzte „Riesen-Schritt“) von herausragender Ruhstorfer Bedeutung buchstäblich zur Batterie-Forschung ohne Grenzen“.
    „Mit der Integration vorhandener wie vor allem auch erneuerbarer Rohstoffe entsteht auf Ruhstorfer TZE- wie LfL-Boden durch regionale Forschungs-Kompetenz eine (inter-)nationale Win-win-win-Situation mit einer wunderbar genutzten Ausgangs-Struktur“, prognostizierte MdL Bernd Sibler auch gegenüber Studiengangsleiter Professor Diplom-Ingenieur Dr. Peter Zeller (FHOÖ/Electrical Engineering) „insgesamt gute Hightech- und damit Marktperspektiven weit über die bestehende Motoren- und Generatoren-Fertigung hinaus“.
    „Sonne oder Wind produzieren Energie nicht kontinuierlich, sondern sporadisch in Schüben“, begründete HLW-Präsident Professor Dr. Karl Stoffel die „dringende Notwendigkeit immer effizienterer Batterie-Speicher für die gebotene Energiewende“. Mit 1,6 Millionen Euro maßgeblich gefördert aus dem „Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung der Europäischen Union“ werde deshalb zusammen mit Wels und Pilsen beim „Fstore-Projekt bis Anfang 2020 eine grenzüberschreitende Forschungs- und Entwicklungsplattform mit zukünftigen Energie-Speichern samt deren (Netz-)Integration“ aufgebaut.
   „Das erklärte Arbeitsziel hinsichtlich vielversprechender Redox-Flow-Batterien besteht sowohl in deren Optimal-Einsatz im Umfeld regenerativer Energie-Erzeugung wie vor allem auch in der Effizienz-Steigerung“, ging der wissenschaftliche TZE-Leiter Professor Dr. Karl-Heinz Pettinger ins „kooperative Forschungs-Detail“. Vom „Dreier-Team zwischen Westböhmen und Oberösterreich“ würden dabei verschiedene Komponenten der Batterien untersucht und außerdem deren System in elektrischen und thermischen Simulationen detailliert betrachtet.
  „Mit Material eines regionalen Graphit-Spezialisten aus dem unteren Bayerwald wollen die TZE-, FHOÖ- sowie UWP-Forscher außerdem schnell ladefähige Elektroden herstellen“, sprach Dr. Pettinger von einem richtungsweisenden Hightech-Rohstoff aus dem Passauer Land. „Durch ihre variablen Messeinteilungen können diese langlebigen Batterien überdies in unterschiedliche Stromnetz-Positionen beispielsweise von der Notstrom-Versorgung oder als Lastenausgleich im Verteilernetz eingesetzt werden“, konkretisierte Dr. Pettinger relevante Praxisbereiche.
   „Verdoppelung der Batterie-Kapazität von Elektro-Mobilen auf aktuell nahezu 300 Kilometer: Ein großer Forschungssprung braucht erfahrungsgemäß zwar sieben bis neun Jahre, lohnt sich letztlich aber“, relativierte der Wissenschaftler PNP-Nachfragen über das „lange Warten auf die Wunder-Batterie mit immer größerer Energie-Dichte in immer kleineren (Zell-)Strukturen“.
    Ihr sechsjähriges Forschungs-Spektrum über Redox-Flow-Batterien speziell auch mit dem chemischen Grundstoff Vanadium beleuchteten die UWP-Wissenschaftler Dr. Petr Mazur sowie Dr. Jaromir Pocedic. „Redox-Flow-Batterien“ betrachtete die „wissenschaftliche“ TZE-Mitarbeiterin Saskia Klintworth „deshalb als ganz besonders interessant für die Energie-Speicherung, weil sich dabei Leistung und Energie unabhängig skalieren“ ließen.
   „E-Mobilität macht erst durch die Gesamt-Wertschöpfung von der regionalen Fahrzeug- über die erneuerbare Energie-Produktion ohne Atomstrom richtig Sinn“, begrüßte MdL Bernd Roos die „Ruhstorfer TZE-Schwerpunkte im neu geschaffenen Donau-Moldau-Rott-Forschungsdreieck“. Ohnehin Fraktionsmitglied im SPD-Landtagsausschuss für Energie und Technologie deklarierte gleichermaßen der industrie-politische Fraktionssprecher Bernd Roos neben dem Ruhstorfer TZE auch die „beschlossene LfL-Ansiedlung als zukunftsträchtige Forschungs-, Wissenschafts- und Praxisstätten auf dem Speicher- und Agrarsektor“.