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15.05.2017 | Julia Graf
„Waldlerhäuser sind Zeugen der Alltagsgeschichte – Erhalt ist wertvoller Beitrag zur Denkmalpflege“
Kunststaatssekretär Bernd Sibler präsentiert in historischem Bauernhaus die 2. Auflage des Themenhefts „Das Waldlerhaus“ des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege
 
Dreiwies -  „Waldlerhäuser zu erhalten, heißt, Geschichte sichtbar zu machen und alte Bauernhäuser mit neuem Leben zu füllen. Tradition und kulturelles Erbe leben so im Hier und Heute weiter. Das Themenheft ‚Das Waldlerhaus‘ rückt die Bedeutung dieser Denkmäler in unser Bewusstsein. Es soll die Eigentümer ermutigen, dieses Kulturgut und Stück bayerischer Identität zu bewahren. Ich freue mich sehr, dass dieses ansprechende Themenheft nun in zweiter Auflage vorliegt“, betonte Kunststaatssekretär Bernd Sibler heute bei der Präsentation der zweiten Auflage des Themenhefts „Das Waldlerhaus“ des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege aus der Reihe „Denkmalpflege Themen“. „Das Waldlerhaus in Dreiwies findet sich in diesem Heft als ein glänzendes Beispiel für die liebevolle Instandsetzung dieser einzigartigen Denkmäler: Tradition und Moderne treffen hier in besonderer Weise zusammen. Betritt man das historische Bauernhaus, spürt man schnell: Altes und Neues gehen eine wunderbare Verbindung ein und erzeugen ein einzigartiges Wohngefühl. Gleichzeitig lassen die Räume erahnen, wie sich das Zusammenleben in früheren Zeiten gestaltet hat. Waldlerhäuser sind Zeugen der Alltagsgeschichte“, so der Staatssekretär. „Eigentümer wie Norbert Bergmann, die sich mit großem Einsatz dem Erhalt dieser Denkmäler widmen, leisten einen wertvollen Beitrag zur Denkmalpflege“, ergänzte Staatssekretär Sibler.
Das Themenheft „Das Waldlerhaus" des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege stellt Waldlerhäuser vor, die typisch sind für die Häuserlandschaft im Oberpfälzer und Bayerischen Wald. Die bis heute erhaltenen Objekte stammen vornehmlich aus dem 18. und 19. Jahrhundert, in manchen von ihnen lassen sich mitunter Spuren aus dem 15. Jahrhundert finden. Die Broschüre nimmt die Bedeutung der Baudenkmäler in den Blick und soll Impulsgeber sein für den Erhalt dieser regionalen Denkmäler. Texte und Bildmaterial vermitteln einen authentischen Eindruck der historischen Bauernhäuser. Die erste Auflage des Themenheftes wurde 2010 veröffentlicht. Als Vorsitzender des Landesdenkmalrats ergriff Staatssekretär Sibler maßgeblich die Initiative hierzu.
 
Das Waldlerhaus in Dreiwies
Die historischen Wurzeln des Waldlerhauses in Dreiwies reichen bis in das Jahr 1834 zurück. Nach mehrfachen Umbauten zeigt es bis heute typische Bauelemente eines Waldlerhauses: Hierzu zählen etwa der eineinhalbgeschossige Blockbau, der mit Legschindeln gedeckt ist sowie die Raumaufteilung in Flez, Stube und Austrag. Neben einem angrenzenden kleinen Stall ist auch das Backhaus bis heute erhalten. Für die beispielhafte Instandsetzung des Waldlerhauses und seine Verdienste um den Denkmalschutz wurde Dr.-Ing. Norbert Bergmann 2015 mit der Denkmalschutzmedaille ausgezeichnet.
Nähere Informationen zum Waldlerhaus in Dreiwies finden Sie in der Broschüre „Das Waldlerhaus. Mit der Vergangenheit in die Zukunft“ des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (2. Auflage, S. 71ff.).