Archiv

21.12.2016
Söder und Sibler: Staatsarchiv in Kitzingen kommt in einen Neubau
Heimatminister erteilt IMBY Erwerbsauftrag für städtisches Grundstück
 
Kitzingen -  „Wir stärken den Behördenstandort Kitzingen nachhaltig. Im Rahmen der größten Regionalisierung von staatlichen Behörden und Einrichtungen der letzten Jahrzehnte wird das Staatarchiv Würzburg nach Kitzingen verlagert. Nachdem keine geeignete staatliche Immobilie zur Verfügung steht, wird das Staatsarchiv in einem Neubau untergebracht werden. Nach eingehender Prüfung insbesondere von Lage und Erreichbarkeit fiel die Entscheidung für einen Neubau auf einem städtischen Grundstück. Ich erteile hiermit der Immobilien Freistaat Bayern (IMBY) den Auftrag zu Erwerbsverhandlungen bezüglich der geeigneten Grundstücksfläche in Kitzingen“, teilte Finanz- und Heimatminister Dr. Markus Söder am Montag (19.12.) in Kitzingen mit. „Der Neubau des Archivgebäudes stellt komplexe Anforderungen an ein Grundstück und dessen Bebaubarkeit“, ergänzte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler. Die IMBY hatte mehrere Standortmöglichkeiten in Kitzingen geprüft. Die Stadt Kitzingen bietet für die Errichtung eines geeigneten Neubaus dem Freistaat die für den Archiv-Neubau nötige Fläche aus dem städtischen „Deuster-Areal“, so Oberbürgermeister Siegfried Müller. Aus dem „Deuster-Areal“ benötigt der Freistaat eine Fläche von ca. 8.500 m².
 
Söder: „Nun ist der Weg offen für die Verhandlungen zwischen der Stadt und der IMBY für den Abschluss eines Kaufvertrags.“  Nach einer Einigung auf einen Kaufvertrag und der Billigung durch den Stadtrat von Kitzingen wird die Angelegenheit dem Haushalts-Ausschuss des Bayerischen Landtags zur Entscheidung vorgelegt. Nach der Zustimmung durch den Landtag schließt sich das Verfahren zur Herstellung des benötigten Baurechts an.
 
Die Suche nach einem geeigneten Grundstück für den Archivneubau war umfangreich und zeitaufwändig, vor allem hinsichtlich baufachlicher Prüfungen für die künftige Nutzung. Wissenschaftsstaatssekretär Sibler betonte: „Das Archiv wird in Kitzingen in einem Neubau untergebracht werden, der höchsten Standards, etwa hinsichtlich der Klimatisierung, entsprechen soll. Der Standort zeichnet sich insbesondere durch seine zentrale Lage aus. Die Besucherinnen und Besucher werden ihn gut erreichen können, um hier auf die Suche nach Antworten auf Fragen zu unserer Vergangenheit zu gehen. Mit der Verlagerung des Staatsarchivs von Würzburg nach Kitzingen finden sie die bisher aufgeteilten Archivbestände künftig an einem Ort.“
 
Behördenverlagerungen schaffen sichere und qualifizierte Arbeitsplätze, dienen der Wirtschaft als Vorbild und stärken die Infrastruktur des ländlichen Raums, betonte Söder. Sie sind Bestandteil der Heimatstrategie zur Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse in Bayern. Die in 2015 beschlossene Verlagerung von Behörden ist die größte Regionalisierung von staatlichen Behörden und Einrichtungen der letzten Jahrzehnte. Über 50 Behörden und staatliche Einrichtungen werden aus Ballungszentren in ländliche Regionen Bayerns verlagert. Für den Landkreis Kitzingen sind dabei 17 Beschäftigte für das Staatsarchiv vorgesehen, das von Würzburg nach Kitzingen verlagert wird.
 
Die Umsetzung des Konzepts der Behördenverlagerung sei, so Söder, auf gutem Weg. Bei allen Projekten wurde das Flächenmanagementverfahren eingeleitet. Bei rund 75 Prozent der Verlagerungsprojekte konnte eine passende Unterbringung auch in Form von Zwischenanmietungen gefunden werden. In den Jahren 2015 und 2016 sind 28 Behörden und staatliche Einrichtungen mit mehr als 200 Beschäftigten und 170 Studierenden in allen Regierungsbezirken gestartet. In den kommenden Jahren 2017/2018 ist der Start weiterer Projekte und die Fortsetzung beim Personalaufbau an bereits eingerichteten Standorten mit mehr als 300 Beschäftigten und 260 Studierenden vorgesehen. Bis Ende 2018 sollen damit rund 930 Personen an den neuen Zielorten tätig sein. Dies entspricht rund 1/3 des Gesamtverlagerungsvolumens.