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24.02.2018 | Kathrin Gallitz, StMBW
Rund 3,4 Millionen Euro Fördergelder: „Niederbayerische Hochschulen überzeugen europaweit durch zukunftsweisende Projekte im Wissens- und Technologietransfer“
Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler übergibt Bescheide aus EU-Strukturfonds an TH Deggendorf und Universität Passau
 
München -  „Die Universität Passau und die Technische Hochschule Deggendorf sind starke Innovationsmotoren für Niederbayern und leistungsfähige Partner für die Unternehmen in der gesamten Region! Das zeigt sich an den rund 3,4 Millionen Euro Fördergeldern, die sie für ihre zukunftsweisenden Projekte im Bereich des Wissens- und Technologietransfers von der EU erhalten. Ihre Vorhaben konnten europaweit überzeugen!“, betonte Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler heute im Rahmen eines Festakts in München. Dort übergab er Förderbescheide u.a. an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deggendorf und Passau, deren Vorhaben durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt werden. Sie beschäftigen sich zum Beispiel mit der Verbesserung von Produktionsprozessen oder der Digitalisierung im Bereich des regionalen Handels.
Als wichtigen und wertvollen Beitrag zur Stärkung der mittelständischen Wirtschaft bezeichnete der Staatssekretär den Wissens- und Technologietransfer durch die Hochschulen und Universitäten: „Ihre Innovationskraft ist ein großer Standortvorteil für die Region! Denn die Unternehmen erhalten Zugang zu Forschungsergebnissen und können dieses Potenzial für sich nutzen. So können gerade kleine und mittlere Unternehmen von Forschung und Entwicklung profitieren“, erklärte Staatssekretär Sibler. Das sichere ihre Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze vor Ort.
 
Insgesamt rund 90 Millionen Euro Förderung
 
Mit der Übergabe der jüngsten Förderbescheide von EU-Strukturfonds, bei der insgesamt etwa 12,6 Millionen Euro für elf Projekte bayerischer Hochschulen vergeben wurden, ist das Antragsverfahren im Hochschulbereich für die aktuelle Förderperiode abgeschlossen. Von einer „bayerischen Erfolgsgeschichte“ sprach Staatssekretär Sibler in Bezug auf das Engagement der beteiligten Forschungseinrichtungen im Freistaat: „Zwischen 2014 und 2020 fließen insgesamt rund 90,3 Millionen Euro aus Strukturfonds-Mitteln nach Bayern. Das verdeutlicht die hervorragende Projektarbeit unserer Universitäten und Hochschulen im gesamten Freistaat!“ Staatssekretär Sibler dankte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für ihren außergewöhnlichen Einsatz.
Mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) können Projekte gefördert werden, die die Hochschulen gemeinsam mit kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in der Region realisieren.
 
Fotos von der Übergabe stehen ab 23. Februar 2018 ab ca. 16 Uhr unter folgendem Link zum kostenfreien Download zur Verfügung: www.steffen-leiprecht.de/download<http://www.steffen-leiprecht.de/download> (Kennwort: kumpr)
 
 
Informationen zu den Projekten:
 
Technische Hochschule Deggendorf: rund 2,4 Mio. Euro
EFRE-Projekt „Industrie 4.0 Werkstatt Bayerischer Wald“ am Technologiecampus Grafenau
Das Projekt „Industrie 4.0 Werkstatt Bayerischer Wald“ hat das Ziel den Technologietransfer zwischen Hochschule und KMU in der Region des Bayerischen Waldes im Bereich Industrie 4.0 zu stärken. Industrie 4.0 zielt auf Effizienzsteigerung durch Automatisierung von Planungs- und Steuerungsaufgaben in vernetzten Systemen. In KMU fehlen hierfür meist infrastrukturelle Voraussetzungen als auch geeignete Verfahren. In diesem Projekt soll in enger Zusammenarbeit mit KMU u.a. gezeigt werden, welche wertvollen Informationen aus den vorhandenen Daten bereits erfasst werden können bzw. welchen Mehrwert weitere Investitionen in die Infrastruktur (z.B. Einbau von Sensoren) generieren können. Beispiele können sein: Datenbasiertes Materialfluss-Monitoring, Flurförderzeug-Einsatzplanung und -steuerung, Monitoring und Analyse von Maschinenstillständen. Neben belastbaren Kosten-Nutzen-Analysen sollen auch regelmäßige Netzwerktreffen zu einer besseren Nutzung des Industrie 4.0-Potenzials beitragen. Gemeinsam mit KMU werden Seminare und Pilotprojekte durchgeführt sowie Erkenntnisse in Leitfäden und White Papers veröffentlicht.
EFRE-Projekt „Prozessinnovation und Industrie 4.0 in der KMU Optikfertigung“ (PrIO) am Technologiezentrum Teisnach Prozesse in der Fertigung sind heute durch anspruchsvolle Qualitätsmaßstäbe für die Produkte und durch extreme Anforderungen an Flexibilität, Lieferzeit, Wirtschaftlichkeit und damit Prozessstabilität gekennzeichnet. Eine stetige Prozessoptimierung ist für ein stabiles Fertigungsunternehmen damit essenziell.
Das Vorhaben Prozessinnovation und Industrie 4.0 in der KMU Optikfertigung – PrIO will Methodik und Vorgehensweise zusammen mit Innovation und Optimierung in Unternehmen entlang der Optikfertigung und -messtechnik und in der Glasbearbeitung verbessern. PrIO ist damit ein Netzwerkprojekt, das unternehmensübergreifend eine Prozessoptimierung im Fokus hat und dafür eine Basis für den Technologietransfer von der Hochschule in die Industrie, insbesondere KMU, etablieren will. Das übergeordnete Ziel ist dabei, für die Netzwerkpartner innovative Ansätze zu einer gesamtheitlichen Optimierung der iterativ aufeinander folgenden, schon durch das Design festgelegten Prozessschritte aufzuzeigen.
 
Universität Passau: rund 980.000 Euro
EFRE-Projekt „Dienstleistungsinnovation für die erfolgreiche Digitalisierung im regionalen Handel“ (DIGIONAL)
Für die Region Niederbayern hat der Handel eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung. Die regional agierenden Unternehmen stehen jedoch zunehmend unter Wettbewerbsdruck. Einerseits findet eine immer stärkere Verdichtung der Einzelhandelsstrukturen hin zu den städtischen Ballungsgebieten zu Lasten der ländlichen Regionen statt. Vor allem ländlich geprägte Landkreise weisen unterdurchschnittliche Einzelhandelsumsätze sowie unterdurchschnittliche Zentralitätskennziffern aus. Neben dieser Konzentration auf die städtischen Gebiete sind andererseits die stetig steigenden Umsätze des Online-Handels eine Herausforderung für die gesamte Region. Große, national- und international operierende Handelskonzerne schöpfen die Potenziale der Digitalisierung deutlich besser aus als KMUs. Regionale Händler stehen somit vor der großen Herausforderung der Digitalisierung. Der Digitalisierungsgrad ist momentan noch als extrem gering einzuschätzen. Ziel des Projektes DIGIONAL ist es, den stationären KMU-Händlern im niederbayerischen EFRE-Fördergebiet aufzeigen, wie neue Technologien, Konzepte und Strategien zu deren Vorteil eingesetzt und die Potenziale der Mehrkanalstrategien bestmöglich ausgeschöpft werden können.