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21.03.2017
Staatssekretär Bernd Sibler, MdL: „Jugendarbeit ist der beste Weg, um Radikalisierung entgegenzuwirken“
Bayerischer Landtag beschließt verbessertes Gesetz zur Freistellung von Jugendleitern

Lkr. Deggendorf - Arbeitnehmer können in Zukunft leichter und flexibler für ihre Jugendleitertätigkeit freigestellt werden. Damit wird ihre Arbeit vor Ort mit den Jugendlichen unterstützt. Der Bayerische Landtag hat diese Woche auf Antrag der CSU-Fraktion ein verbessertes Jugendarbeit-Freistellungsgesetz beschlossen. Darauf hat Staatssekretär Bernd Sibler, der auch viele Jahre lang jugendpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion war, alle ehrenamtlich Tätigen im Landkreis Deggendorf hingewiesen.

„Jugendarbeit unterstützen ist der beste Weg, um der Radikalisierung unter jungen Menschen entgegenzutreten. Außerdem stärken wir so den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft“, begrüßt Sibler die Entscheidung im Bayerischen Landtag. Künftig sollen zum Beispiel auch stundenweise Freistellungen möglich sein, was Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleichermaßen entgegenkomme. Die CSU reagiert mit der Gesetzesänderung auf neue Gegebenheiten im ehrenamtlichen Bereich und im Arbeitsleben. Hierzu sollen die Freistellungsmöglichkeiten flexibilisiert und der Freistellungsanspruch nicht mehr nach Tagen, sondern Veranstaltungen bemessen werden. Bisher kann ein Arbeitnehmer zum Zwecke der Jugendarbeit für höchstens 15 Arbeitstage und für nicht mehr als vier Veranstaltungen im Jahr Freistellung verlangen. Künftig können sich die Freistellungen auf zwölf Veranstaltungen verteilen.
Mehr Organisations- und Planungssicherheit erhalten die Arbeitnehmer und die Jugendorganisationen zudem, weil eine so genannte Genehmigungsfiktion eingefügt wurde. Das heißt, ein Freistellungsantrag soll als bewilligt gelten, wenn ihn der Arbeitgeber nicht gegenüber dem Antragsteller spätestens zwei Wochen vor Beginn des Freistellungszeitraums begründet ablehnt.

„Unser Vorschlag schafft mehr Flexibilität für die Ehrenamtlichen. Es liegt auch im Interesse der Arbeitgeber, selbstständige und verantwortungsvolle Mitarbeiter in ihren Unternehmen zu haben. Sie profitieren mittel- und langfristig vom Verantwortungsbewusstsein ihrer Mitarbeiter“, bekräftigt Sibler. Denn Jugendarbeit biete jungen Menschen die Chancen, durch eigenes ehrenamtliches Engagement zu aktiven und pflichtbewussten Bürgern heranzureifen. Sibler wies darauf hin, dass die Verbesserungen nicht nur Jugendlichen zugutekämen, sondern auch älteren Erwachsenen, die in der Jugendarbeit aktiv sind.

Die Jugendverbände könnten mit dieser ehrenamtlichen Leistung einen gesellschaftlichen Beitrag leisten, der vom Staat allenfalls mit enormen Mitteln geleistet werden könnte. „Aber selbst mit viel Geld kann der Staat nicht die gleiche Qualität ersetzen, die als gesellschaftlicher Kit durch ehrenamtliche Arbeit entsteht“, zeigte sich Sibler, der auch lange Zeit Vorsitzender des Kreisjugendrings Deggendorf war, überzeugt.